Der TV Burbach von 1876 e. V. – ein Traditionsverein der Landeshauptstadt Saarbrücken

Aufgrund seines Alters und seiner Geschichte gehört der Turnverein Burbach zu den Traditionsvereinen der Landeshauptstadt Saarbrücken. Und so fing alles an:

Als im Sommer 1876 eine Handvoll junger Männer, wie Heinrich Huber, Juppes Schmidt, Wilhelm Huber und Fritz Baltes, um nur einige zu nennen, von der Idee des Turnvater Jahn, dass nur in einem gesunden Körper ein gesunder Geist wohne, ergriffen wurden, beschlossen sie einen Turnverein zu gründen. Der Haupttreiber dieser Sache war Heinrich Huber, der auch ein gewandter Turner war. Auf dessen Vorschlag hin wurde die nicht mehr gebrauchte elterliche Kegelbahn in der Bergstraße als Turnhalle ausersehen. Dieser sogenannte Turnverein, noch ohne Statuten und ohne gewählten Vorstand, übte kräftig an den noch primitiven Geräten. Als dann noch im Spätsommer 1876 ein Werbeturnen des Malstatter Turnvereins veranstaltet wurde, gab es kein zurück mehr. Adolf Niedner warb bei Alt-Saarbrücker Turnern, wie Hoppe, Bohl, Schuler, Reuthen, Stark, Levi, Ewerling und Kiefer, mit Erfolg. Am 24. November 1876 wurde dann die Versammlung zur Gründung des Vereins abgehalten. Den Vorsitz dieses Verein übernahm Adolf Niedner und Max Levi war Schriftführer. Der Turnverein zählte zu dieser Zeit bereits über 70 aktive Mitglieder. In dieser Versammlung wurden bei Karl Schuler die ersten richtigen Turngeräte bestellt. Alle waren um das Gedeihen des Vereins bemüht.

Da die Kegelbahn zu eng geworden war, begann Mitte Dezember das Turnen im Saal von Fritz Schertz. Am ersten Abend wurde bereits mit einer Aktiven- und Zöglingsriege geturnt. Die erste wurde von Adolf Niedner, die letztere von Johann Wolf angeführt. Im Winter 1876 wurde eine Männerriege gebildet, deren Vorturner Adolf Reuther war. Bereits im ersten Winter fand eine kleine Feier mit Tanz im Hampeter Huberschen Saale statt, wo mit Freiübungen gute Werbung gemacht wurde. Rentner Ziegler wurde Gönner des Vereins. Bei Schertz wurde Anfang 1877 ein Ball abgehalten und im Sommer desselben Jahres wurde der erste Ausflug ins Köllertal, nach Heusweiler, gemacht. Zu dieser Zeit hatte der Turnverein schon seine eigene Knüppelmusik, was dem ganzen einen militärischen Anstrich gab. Mit über 70 Turnern war es  besonders für Heusweiler ein besonderes Ereignis.

Im Jahr 1878 siedelte man auf den Hof von Philip Huber um, da dort mehr Platz war und im selben Jahr fand hier ein Schauturnen – das erste dieser Art in Burbach – statt. Der Turnverein genoss die größte Sympathie bei den besseren Bürgern Burbachs.

Die Jahre 1879 und 1880 waren für viele Burbacher in wirtschaftlicher Beziehung keine guten Jahre, auch für den Turnverein nicht. Die Mitglieder wechselten stark und der Verein kam an der Zahl nicht vorwärts. Der Stamm blieb aber bis auf wenige, die zum Militär mussten, bestehen.

1881 trat der Turnverein Burbach der Deutschen Turnerschaft bei. Jakob Klein nahm in diesem Jahr die Ausbildung der Knüppelmusik in die Hand und die Turnern wurden richtig militärisch mit der Musik gedrillt. Ludwig Steinmill besorgte die erste Vereinsfahne und machte den Vorschlag, diese bei einem größeren Fest, dem Fahnenfest, einzuweihen und somit auch die Vereinskasse zu füllen. Dieses Fest wurde ein richtiges Volksfest mit Musik, Tanz, Bierzelten, Karussell und Schießbuden.

Das 4. Gauturnfest 1889 und das 16. Gauturnfest des Saar-Blies-Gaues 1901 wurden in Burbach ausgetragen.

Das stabilisierte Vereinsleben wurde 1914 durch den Ausbruch des 1. Weltkrieges stark gestört. Erst nach dem 1. Weltkrieg begann 1919 wieder das Vereinsleben im Turnverein Burbach aufzublühen. Zur Bewältigung der Vereinsarbeit wurde ein Verwaltungsrat geschaffen.

Die Burbacher Fußballer, die sich erst 1905, dem Turnverein Burbach anschlossen, trennten sich 1924 wieder und gründeten den Fußballverein „Sportfreunde 05“.

Mit dem Ziel der Turnvereine in dieser Zeit: „ Zur Freiheit muß es führen, zum freien deutschen Recht, mit Fröhlichkeit im Herzen und Frömmigkeit im Sinn, so lebt der deutsche Turner sein reiches Leben hin “ wurde auch das 50 jährige Bestehen des Turnvereins 1926 gefeiert. „ Wer es erlebt hat, weiß es, wer es nicht erleben konnte, kann es auch nie begreifen “, waren die Worte von  Wilhelm Huber nach diesem Fest. So hat das Burbacher Jubiläumsfest eine nachhaltige Wirkung gehabt. Über 2000 Zuschauer legten Zeugnis ab für das immense turnerische Interesse in der Burbacher Bevölkerung.

Zur Erinnerung an die im 1. Weltkrieg gefallenen Sportkameraden weihte der Turnverein 1926 einen Gedenkstein auf dem Burbacher Waldfriedhof ein, an dem noch heute vom Vorstand an jedem Volkstrauertag ein Kranz niedergelegt wird.

Auch das Naziregime machte dem Turnverein Burbach zu  schaffen. Er musste sich infolge der Gleichschaltungspolitik, dem Reichsbund für Leibeserziehung anschließen, so daß es keinen souveränen Turnverein mehr gab.

Nach Kriegsende 1946 trafen sich ehemalige Vereinsmitglieder zu einer ersten Besprechung. Man war sich darüber einig, einen „ Omni-Sportverein „, in dem mehrere Sportarten vertreten sein sollten, zu gründen. Aus diesem Vereinsgebilde ging dann 1950 wieder der Turnverein Burbach hervor. Zunächst konnte der Turnbetrieb nur in beschränktem Maße aufgenommen werden. Erst die Fertigstellung der Turnhallen Weyersberg und Füllengarten 1953 brachte dem Verein den Aufschwung, denn nun konnte Faust- und Handball gespielt, geturnt, sowie Gymnastik und Leichtathletik betrieben werden.

Die Handballabteilung war bei der Neugründung 1950 mit dabei und zählte bald zu der stärksten Abteilung im Verein. 1953 war der Turnverein Burbach sogar der stärkste Verein im Handballverband Saar. 1962 stellte die Abteilung noch 6 Großfeldmannschaften. Aber durch die Entwicklung im Handballsport mit Einstellung des Großfeldhandballs blieb auch  die Abteilung auf der Strecke.

Die Prellballabteilung, die 1956 gegründet wurde, entwickelte sich durch die großen Erfolge auf nationaler Ebene zum Aushängeschild des Vereins. Die Abteilung wurde im laufe der Jahre führend im deutschen Prellballsport mit zahlreichen Deutschen Meisterschaften. Aber auch sie stellte mit dem Rückzug der Damen-Bundesligamannschaft 1998 den Spielbetrieb ein.
Dem gegenüber gab es erfreulicherweise auch neue Abteilungen. 1976 wurden die Abteilungen Tischtennis und Volleyball gegründet. 1996 kam Basketball und 1998 eine Trampolinabteilung hinzu.

Der erste Vorsitzende des Turnverein Burbach nach dem 2. Weltkrieg war Ludwig Lober, dem Paul Katzgrau, Heinrich Gräff (14 Jahre), Horst Deutsch, Herbert Stock (16 Jahre), Thomas Kaiser, Norbert Kubig, folgten.

Von 1999 bis 2008 leitete Claudia Günther die Geschicke des traditionsreichen Vereins, dessen Angebot sportlicher Betätigungsmöglichkeiten sehr gewachsen ist.  Am 07.02.08 übergab Claudia Günther den 1. Vorsitz an Jürgen Martini und sie wurde von der Mitgliederversammlung aufgrund ihrer großen Verdienste um den Verein zur Ehrenpräsidentin ernannt. Seit dem 17. März 2012 ist Nicole Metzinger neue 1. Vorsitzende.

Der Verein bietet vier verschiedene Frauengymnastikgruppen, eine gemischte Turn- bzw. Gymnastikgruppen für Erwachsene, Yoga, Qigong, Walken und Nordic Walken, Orientalischer Tanz, Tischtennis, Volleyballhobbygruppe sowohl nur für Frauen, als auch gemischt an. Auch für die Jugend wird einiges getan. Es werden Stunden für Eltern-Kind-Turnen, Kleinkinder-, Kinder- und Jugendturnen, Hobby-Volleyball, Handball, Tischtennis und Trampolin für Kinder und Jugendliche, angeboten.

Der Verein zählt zur Zeit fast 500 Mitglieder, davon über die Hälfte Kinder und Jugendliche.

Auch für die Zukunft will der Verein flexibel mit seinem sportlichen Angebot auf eine etwaige Nachfrage reagieren und hofft, mit seinem Angebot weiterhin bestehen zu können.

Trainer_in oder Trainerassistenten für Kinderturnen 

Übungszeit montags von ab 15.00 – 16.30 Uhr oder 16.30 – 18.15 Uhr, Turnhalle Grundschule Weyersberg, Saarbrücken-Burbach.

Aus- /Fortbildungen werden unterstützt! Vergütung gestaffelt nach Kenntnisstand, VB.

Info: www.tv-burbach.de 
Kontakt: vorstand(at)tv-burbach.de oder 0160 4379102

Neuigkeiten aus dem Verein

Yalla Madame - Projekte für Frauen in Saarbrücken

Ein exellenter Clip zu den verschiedenen Frauenprojekten in Saarbrücken mit dem Titel Yalla Madame wurde veröffentlicht . In diesem Clip ist unsere Gymnastik Gruppe geleitet von Tanja Frey ab Minute 8:45 zu sehen , ein gelungener Auftritt , Kompliment !

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